Ostern in Rastatt

Mit 25 Finns am Start fand die mittlerweile traditionelle Osterregatta wieder auf dem "Goldkanal" bei Rastatt statt. Frühlingshafte Temperaturen, Sarah Eiermanns Osterhase, die erstmals präsentierten neuen Boote und die überaus gastfreundschaftliche Art des veranstaltenden Ruder-Club Rastatt, veranlasst immer viele Segler, in dieser klimatisch wärmsten Region Deutschlands, Ihre Regattasaison zu eröffnen. Feiertags mäßig reisten einige Teams bereits am Karfreitag an und nutzten sogleich den reichlich vorhandenen Wind für eine erste Trainingseinheit, was zwangsläufig auch zu zahlreichen Kenterungen führte. Material mäßige Schäden blieben aber aus und so konnten am Samstag Nachmittag um 14.00 Uhr alle Segler bei 3-4 Windstärken den ersten von 5 geplanten Läufen angehen. In Zusammenarbeit mit dem Wettfahrtleiter C. Schökel hätte Jürgen E. einen Zitat "Oberschenkel-Brennenden" Kurs ausgelegt und so ging es dann auch pünktlich los.
1. Lauf, Dreieck, Schenkel, Zielkreuz,  35 Minuten, etwas kurz,  Geländebedingt auch mit Drehern aber durchaus segelbar.  Teddy, der kurz vor dem Rennen noch auf "Quantum" wechselte mit einem unangefochtenem Start-Ziel Sieg. Dahinter eine 3er Gruppe mit Jürgen Eiermann, Claus Wimmer und meiner Wenigkeit bis zur Finalen letzten Zielkreuz.  Nach dem Runden der letzten Tonne nun die Entscheidung jedes Einzelnen, zuerst sichere Höhe holen und dann sicher ins Ziel oder Risiko und direkt umlegen und auf einen möglichen Winddreher (Banane) hoffen. Ich entschied mich als Einziger für die letztere Variante und konnte mich so vor Jürgen und Claus placieren.
2. Lauf im direkten Anschluss, diesmal allerdings verlängert mit einem weiteren Dreieck.  Wieder eine 4er Gruppe mit Jürgen, Claus, Walter Mai und mir. Da der Wind im Verlauf des Rennens etwas nachließ, wurde die bis dahin geltende Pumpfreigabe zurückgenommen so das Revier-Hero Jürgen seine Revierkenntnisse nutzte sich etwas absetzen und vor mir u. Walter das Rennen gewann.
3. Lauf wieder im Anschluss, wieder kurzer Kurs und die bereits aufgezählten Herren bis zum Ende des ersten Dreiecks in Führung.  Rückgreifend auf die Erkenntnisse meiner ersten Zielkreuz entschloss ich mich wieder dazu, direkt nach der Tonne umzulegen und über die Tiefe und den eventuell drehenden Wind schnell ans Fass zu kommen.  Ich hatte Glück und der Wind tat das, was ich dachte und so freute ich mich sehr, als ich mit ca. 50 Meter Vorsprung die Luvtonne erreichte.  Platz 2 im 1. Lauf, Platz 2 im 2. Lauf und jetzt 1. im 3. Lauf so meine Gedanken, aber da hatte ich die Rechnung ohne das Schlitzohr Jürgen gemacht. Hochkonzentriert und dynamisch griff mich unser Südwestobmann mit zahlreichen Halsen nun auf dieser letzten Vorwindstrecke an und schob sich bei von hinten einsetzenden Winden allmählich auf meine Leeseite, zwang mich so bis in die Abdeckung einer Insel zu segeln. Festgenagelt und emotional leicht gereizt stand ich nun da in meinem lokalen Windloch und musste qualvoll mitansehen, wie dieser Kerl mit seiner noch vorhandenen Restgeschwindigkeit halste, in die Seemitte zurückfuhr, sich noch rechtzeitig vor den in der Seemitte anrauschenden Walter und Detlef setzte.  Die noch anschließende Zielkreuz ergab keine weiteren Placierungswechsel mehr. Nun ja, es gibt Momente in meinem Regattaleben, die vergisst man nicht mehr und das war so einer davon.  Fazit für mich, erst freuen, wenn man die Ziellinie überquert und nächstes Jahr wieder nach Rastatt fahren.  Die für Sonntag geplanten Wettfahrten fielen dann leider wind bedingt aus.

Gruß Gummi    

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