Brombach. Brombachsee 2014

Aus den düsteren Regionen der Pseudodreher und des Pseudodrucks zurückgekehrt, die sogar Operettenspezialisten und Talsperrenkönige vor schier unlösbare Aufgaben stellten, freute man sich darauf, endlich mal wieder so richtig ordentlich segeln gehen zu können. Der legendäre Westwind am Großen Brombachsee sollte die Psyche mit dreherlosem Endloshängen und übermotivierten Pumpen wieder aufrichten.

Weit gefehlt!

Etwas zu südlich einströmend konnte man, sich in einem Feld von 25 Finns befindend, nahtlos da weitermachen, was man in Steinhude als bösen Alptraum empfindend schon weit hinter sich gelassen hat. Schon der erste Lauf war ein Deja Vu und glich dem zweiten Lauf in Steinhude wie ein Ei dem anderen. Aus einem Start, der bereits weit aus der Hauptwindrichtung war, entwickelte sich im Verlauf ein Anleger und ließ alle, die bereits bei der Startseitenwahl auf den Rückdreher taktierten, hoffnungslos verglühen. Die beiden nächsten Läufe gestalteten sich ähnlich spekulierend. Unser Opa, gerade erst junge 78 geworden, und wohl schon mit sowas wie Alterssegen ausgestattet, hatte auf jedem Kurs das richtige Händchen und konnte sich jedes Mal irgendwann an die Spitze setzen. Leicht entnervt und gezeichnet von den äußerst ungeschmeidigen Begebenheiten, entfleuchte mir ein "Du griagst woi imma den richtigen Wind, odda?", was Walter wie immer mit einem grinsenden "Konnt ma alles sehen" quittierte.

Die Wettfahrtleitung war an dem Tag ähnlich gesegnet.

Die drei Läufe fanden genau zwischen anfänglichen Totalaussetzern und einer nachfolgenden Front statt. Die Kurse und die Linie waren sehr gut ausgemittelt und die Wettfahrten wurden zügig abgewickelt. Das lob ich mir und tat mal wieder gut. Oft findet man mittlerweile ja zahlreiche Abrüche und Kurs- und Linienänderungen vor, obwohl eigentlch oft klar sein müßte, daß es ein Tag ist, wo es keinen konstanten Wind geben kann/wird. Ausmitteln, Augen zu und durch sog i imma - Is doch nur eine Dorfregatta. Am zweiten Tag war dann tatsächlich munteres Hängen und Gleiten angesagt, aber auch munteres Kentern. Ein Bad im Brombachsee ließ sich bei Einigen nicht vermeiden.

Gewinner war schlußendlich unser Opa, der sowohl Druck, als auch Operette, überzeugend beherrschte und mit neuem Lappen auch außerordentlich gut motorisiert erschien. Ansonsten war auch alles Bestens am Brombachsee. Die Gastfreundlichkeit im Frankenland, inkl. Bewirtung der ehrenamtlichen Küchenmannschaft, war wie immer hervorragend.

GER 82

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