Meine Eindrücke zum 56. Nesselblatt

Mit etwas zeitlichem Abstand möchte ich gern noch einmal das 56. Revue passieren lassen und den Teilnehmern, Gästen und daheim gebliebenen einen kurzen Blick auf die Geschehnisse aus meiner Sicht ermöglichen.
Der Frühling hatte uns ja im März und April zumindest im Norden Deutschlands schon reichlich warmes Wetter beschert und so hatte der ein oder andere mit Sicherheit etwas zu wenig warme Bekleidung im Gepäck ;-)
Viel Knechte nutzten die kurze Woche mit dem Feiertag schon für eine frühe Anreise und somit war der Platz für Campingmobile bei meiner Anreise in der Nacht zum 1. Wettfahrttag am Freitag schon gut gefüllt. Wer spät kommt muss eben sehen was übrig bleibt und sollte dann auch früh wieder abreisen können (wollen), aber dazu später.
Mit der nördlichen Strömung (Windfinder berichtete davon) erreichte uns in der Nacht zum Freitag sehr gut gekühlte Luft und etwas Regen. Trotzdem gingen alle gut gelaunt auf´s Wasser und machten sich warme Gedanken zur Seitenwahl und wie die 92 Boote wohl sinnvoll auf die Reise gehen könnten.
Hier war WL Klaus wohl auch ziemlich nervös und einige kleine Fehler schlichen sich ein, wie auch immer, das kann passieren und mit konstruktiver Kritik am Abend gelobte er Besserung.
Wenn man auf die Liste schaut, waren ja doch irgendwie immer die gleichen vorn und Ulli K. ging als Führender in den Ruhetag, denn der Wind am Samstag war launisch in Stärke und Richtung.
Als er sich dann gegen 16:30 stabilisierte, waren alle schon im Ruhemodus und es wurde sich kulinarisch auf die abendliche JHV der KV eingestimmt.
Nicht zu vergessen der Regattaabend am Freitag. Mit reichlich Nudelgulasch und freien Getränken wurde herrlich philosophiert und die vergangene und aktuelle Saison ausgewertet.
Mit gemischten Gefühlen gingen wir dann am Sonntag ans Werk, wird es genug Zeit und Wind geben, um noch 3 Rennen zu fahren und somit einen Streicher zu bekommen?
Um es vorweg zu nehmen - WL Klaus hatte alles gut im Griff, so wurde pünktlich um 10 Uhr gestartet und es gingen 3 gute Rennen in die Wertung.
Wie immer wenn es am letzten Tag noch 2 oder mehrere Rennen gibt, wird es gewöhnlich unübersichtlich und keiner weiss so recht wie er sich die Taktik zurecht legen sollte.
In Wettfahrt 3 konnte Calle Sibbert seine Alstererfahrungen voll auf Steinhude anwenden und zeigte allen sein Heck.
Auf der Ziellinie entschied sich der 2. Platz zwischen Thomas S. und mir, wobei ich mich als 3. sah, was später meine Rechnerei komplett auf den Kopf stellte.
Das 4. Rennen war laut Liste voll in holländischer Hand, was aber etwas trügt, denn Thomas S. war eigentlich sicher 2. - schien aber noch mal angreifen zu wollen und ein Schlag nach rechts rächte sich bös, denn von links kamen noch einige Ritter darunter Ulli B. und Uwe B. mit einem kapitalem Dreher ins Ziel geschossen.
Mt Rennen Nummer 5 kam nun der Streicher ins Spiel und somit konnten viele mit einem guten Platz noch mal richtig Punkten.
Ulli B. hatte sich am besten präpariert und konnte das Rennen vor Ulli K. und Nanno S. für sich entscheiden.
Alle anderen Medaillenkandidaten einschliesslich mir hatte Mühe die Spitzengruppe noch mal anzugreifen und kämpften darum, so wenig wie möglich Punkte zu sammeln.
Nach meinen Berechnungen musste ich zumindest vor Thomas S. sein, um in der Gesamtwertung ein Chance auf Platz 3 zu haben.
Dies konnte ich jedoch nur ahnen weil wir immer zusammen ins Ziel kamen und ich daher seine Platzierungen wusste.
Ulli B. war mit seinem 1. Platz in Wettfahrt 5 nach meiner Rechnung sicher gesamt 2. aber Ulli K. war schwer zu rechnen.
Nun ja,  nach einem äussert engen Zieldurchgang konnte ich zwar mit viel Glück auf der Zielkreuz noch auf Platz 9 vor fahren, aber Platz 3. der Gesamtwertung war meiner Meinung zu diesem Zeitpunkt abgehackt und ob es ein 4. oder 5. wird, war von Ulli K´s. Platzierung im 3. Rennen abhängig, denn das 4. musste er streichen.
Diese Details erwähne ich hier eigentlich nur, um meiner Verwunderung bei der Siegerehrung über meinen „Schreiberplatz“ Ausdruck zu verleihen, denn ich war mir sicher das Ulli K. oder Thomas S. mir diese Aufgabe abnehmen würden.
Aber durch den Platztausch mit Thomas S. in Rennen 3 und meine sehr glückliche Aufholjagd auf der Zielkreuz in Rennen 5 reichte es in einem engen Finale für diesen Job, der ja eigentlich auch Spaß macht und man somit noch mal all die Ereignisse für sich aufbereiten kann.
Bleibt noch zu erwähnen, dass unsere JHV viele interessante und konstruktive Diskussionen zu Tage brachte und ich Uwe und dem gesamten Vorstand unser aller Dank aussprechen möchte, dass sich unsere deutsche Finnklasse so positiv entwickelt.
Wie immer war der SLSV ein toller Gastgeber und das 56. Nesselblatt mit einer Rekordbeteiligung eine Finnregatta die ihres gleichen sucht. Vielen Dank dafür - ich komme gern wieder und Nanno S. Glückwunsch zu seinem Sieg.

Euer André
GER 711

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