Krefelder Finn Cup 2014

In diesem Jahr zeigte sich das Wetter zum Saisonbeginn im Westen glücklicherweise von seiner besseren Seite. Nach geschlossener Eisdecke in 2013 jetzt zweistellige Temperaturen, manche schon im T-Shirt (zumindest an Land) und moderater Wind.
Von einigen Seglern angeregt und von meinem Verein, dem Segelklub Bayer Uerdingen, unterstützt gab es ein kleines Vortraining am Freitag. Mit bis zu 10 Seglern unterschiedlichsten Niveaus besprachen wir die grundlegenden Manöver und übten diese gemeinsam ein. Mir hat die Arbeit als „Trainer“ viel Spaß gemacht und es war spannend, mal die Position zu wechseln und sich das Geschehen vom Motorboot aus ansehen zu können. Eher unangenehm waren am Freitagabend dann die kalten Duschen, entschädigt wurden wir aber mit der tollen Verpflegung von Barbara, der Kombüsencheffin des SKBUe.
Am Samstag wurden dann 3 Wettfahrten gesegelt, da die Vorhersage für Sonntag eher Flaute versprach. Der Wind schwankte wie oft auf solchen Binnenrevieren in Stärke und Richtung. Zwischen 5 und 12 Knoten wurde alles geboten. Die 27 Teilnehmer, davon viele „neue“ Gesichter, hatten sichtlich ihren Spaß. Die Wettfahrtleitung um Sascha Hevelke hat aus den Bedingungen das Beste gemacht und uns faire Wettfahrten bereitet. Am Sonntag wurde nicht mehr gesegelt, da kein stabiler Wind herrschte. Der Spruch des Tages kam von Uli, AUT3 alias GER707: „ Wer üben muss, der kann’s nicht!“ – Uli braucht dann wohl nicht weiter zu üben. Mit drei Siegen in drei Wettfahrten zeigte er seine Klasse unter allen Bedingungen. Zweiter wurde Cornelius, GER799, in einem „Niedrig-Luftwiderstand-Boot“ und mit  gutem Gespür für das Revier. Ich selbst wurde Dritter und „darf“ daher schreiben. Es gab ab Samstag dann doch warme Duschen, am ganzen Wochenende tolle Verpflegung und dank meines Vaters auch das ein oder andere Freibier für die erschöpften, aber zufriedenen Segler. Also ein rundum gelungenes Wochenende.

Für mich war es der erste Tag im Finn nach über 4 Monaten (mal abgesehen von einer kleinen Testrunde nach dem Bootsaufbau). Im Oktober 2013 habe ich noch versucht, das Training mit dem neuen DSV-Bundestrainer in Kiel und mein gerade aufgenommenes Maschinenbaustudium an der Uni Duisburg unter einen Hut zu bekommen und bin an den  Wochenenden von Freitags bis Montags nach Kiel zum Training gefahren. Aber Segeln und Studium gleichzeitig mit dem Engagement zu betreiben, welches für mich nötig ist, um sehr gute Resultate zu erzielen, schaffe ich nicht. Und ich habe jetzt ordentlichen Respekt vor den deutschen Seglern, die es schaffen, internationale Spitzenergebnisse zu erzielen und gleichzeitig ihr Studium oder ihre Berufsausbildung mit guten Ergebnissen abzuschließen. Jetzt habe ich also ein nagelneues Boot in der Garage stehen und keine Zeit zum Segeln, da mein nächstes Semester schon wieder begonnen hat. Aber vielleicht finde ich ja noch einen Weg, der mir Segeln im Finn mit vollem Einsatz ermöglicht. Und einige Regatten werde ich auch in diesem Jahr besuchen können – es gibt ja glücklicherweise Semesterferien.

Lennart
GER 64

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